„New work“: Ein Begriff, der aktuell durch große Konzerne und junge Start Ups hallt, wie kein anderer. Es ist der Ansatz, alte Muster aufzubrechen, bekannte Arbeitsweisen zu hinterfragen und konsequent Neues auszuprobieren. Auch wir bei RECUP versuchen, in vielen Bereichen neue Wege zu gehen, wie zum Beispiel durch unser Gehaltsmodell oder flexiblen Urlaub.
Da verliert man manchmal schon den Fokus! Und genau deshalb haben wir, genauer gesagt unsere Gründer Flo und Fabi etwas ausprobiert: Fabi hat für eine Woche lang Stuhl, Job und Arbeitsplatz mit einem befreundeten Unternehmen, der Münchner Digital- & Performance Agentur exutec, getauscht.
Fabi, was war das Ziel des CEO-Tauschs?
Mit dem CEO-Tauschs wollten wir einfach mal einen neuen Blick auf unsere Unternehmen bekommen. Wenn man jeden Tag in das gleiche Büro läuft, das gleiche Team aufbaut und probiert weiterzuentwickeln, dann wird man früher oder später einfach ein bisschen blind und verliert die wesentlichen Dinge aus dem Auge. Unser Ziel innerhalb der Tausch-Woche war es, die Dynamiken im jeweils anderen Team kennenzulernen und ein Verständnis dafür aufzubauen, wie das anderen Unternehmen funktioniert.
Es ist unglaublich spannend in ein „fremdes“ Unternehmen zu kommen und ein Gefühl dafür zu entwickeln, welche Werte gelebt werden, welche Strukturen und Prozesse es gibt und zu sehen, wie unterschiedlich Unternehmen funktionieren können.
Wie hast Du den CEO-Tausch erlebt?
Ich habe circa zwei Tage gebraucht, um anzukommen und um mich wohl zu fühlen. Es fiel mir schwer einzuschätzen, welche Erwartungen mein „neues Team“ an mich hat. Ich konnte aber schnell feststellen, dass alle mindestens genauso gespannt waren wie ich. Danach wurde es entspannter und ich hatte ein Gefühl dafür, wie das Team funktioniert. Die meiste Zeit habe ich dann Einzelgespräche mit verschiedenen Teammitgliedern geführt.
Was war Deine größte Erkenntnis?
Grundsätzlich haben exutec und RECUP sehr ähnliche Werte – das war mir schon durch viele Gespräche im Voraus mit Florian – dem Geschäftsführer von exutec – klar. Spannend war es für mich zu lernen, welche Auswirkung das Geschäftsmodell auf das Ausleben der Werte hat. Im Vergleich zu uns verdient exutec mit jeder Minute Arbeit Geld.
Als Agentur sind sie darauf angewiesen, ihre Zeiten genau zu tracken. Das macht es natürlich unglaublich schwierig, sich als Team auch mal zurückzuziehen und gemeinsam zu reflektieren, denn im Hintergrund tickt die ganze Zeit die Uhr. Mein Fazit: Verschiedene Geschäftsmodelle erfordern verschiedene Unternehmenskulturen.
Welche Bedenken hattest Du vorher?
Eigentlich hatte ich keine großen Bedenken, als mir die Idee kam. Ich bin ein Fan davon spannende Dinge einfach auszuprobieren und vertraute Florian in dieser Hinsicht vollkommen, dass er das Beste aus der Situation bei uns macht macht.
Er legt den Finger bewusst – aber auch vorsichtig – in die Wunde: Er hat Herausforderungen in unserer Struktur gesehen, die uns auch bekannt sind, die wir aber gerne noch etwas vor uns hergeschoben hätten… Aber genau hier den Spiegel vorgehalten zu bekommen, war ja unser Ziel 😉
Was hast Du aus dem CEO-Tausch für RECUP mitgenommen?
Mir ist wieder bewusst geworden, wie wichtig es ist, mit klaren Zielen und einer klaren Vision zu arbeiten und Strukturen und Verantwortlichkeiten klar zu regeln. Wir haben im letzten Jahr sehr viel Zeit in diese Themen investiert und Florian hat mir gezeigt, dass wir hier auch nach wie vor viel Arbeit vor uns haben. Und das gilt es nun anzupacken: Strukturen und Verantwortlichkeiten definieren, dabei jedoch den RECUP-Charakter behalten, der uns alle jeden Tag motiviert ins Büro zu kommen.
Welches Fazit ziehst Du?
Ich würde das jederzeit wieder machen und auch jedem anderen Geschäftsführer empfehlen. Jemand anderem Feedback für sein/ihr Unternehmen zu geben ist spannend – den eigenen Spiegel vorgehalten zu bekommen ist unersetzlich.
Ich möchte mich an dieser Stelle von ganzem Herzen bei Florian bedanken, dass er mir sein Unternehmen für eine Woche anvertraut hat. Und natürlich bei den beiden Teams, die sich für dieses Experiment bereit erklärt haben.
Das sagt das RECUP-Team zum CEO-Tausch:
Die Idee, dass sich die Geschäftsführung auf dieser Ebene mal durch einen „Unbeteiligten“ einen frischen Blick auf die Zustände holt, find ich gut. Es kann nicht schaden und ist mutig, weil es extrem unbequeme Probleme zutage fördern kann. Aber genau das kann sehr, sehr wertvoll sein.”
– Carlo, Tech Development
Partnertausch und plötzlich ein Double im Team! Die Zeit mit dem zweiten Flo war sehr spannend für mich: Ein Interims-Partner im Gründerteam, der seine ganz eigene Art und Sichtweise mit reinbringt. Ich war sehr gespannt, wie er unsere Prozesse wahrnimmt und habe im monatlichen Lead Offsite seine neutrale Perspektive, aktive Teilnahme und Meinung sehr geschätzt.”
– Flo, Geschäftsführer
“Ich fand das Gespräch mit Florian sehr schön und interessant, er war sehr offen. Wie erwartet kann man auch bei sehr verschiedenen Geschäftsfeldern einiges voneinander lernen!”
– Iris, Sales
Es hat sich nicht so angefühlt, als wäre jemand Fremdes im Team, das war sehr angenehm. Florian war teilweise „stiller Beobachter“, beispielsweise im Weekly-Teammeeting. Das Feedback im Nachhinein war super motivierend. Zu sehen wie andere Unternehmen arbeiten, wo Schnittstellen und Unterschiede liegen und was man daraus mitnehmen kann, ist total spannend.”
– Lara, Business Development
Was wir aus dem CEO-Tausch für die Arbeit bei RECUP und im Team mitnehmen:
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Man ist nie perfekt und “fertig entwickelt”.
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Einen Blick über den Tellerrand hinaus wagen tut nicht nur gut, sondern bereichert auch unheimlich.
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Den Spiegel vorgehalten bekommen tut manchmal weh und immer gut.